
Jobcenter als Chance
Es ist mir ein persönliches Anliegen, einen Artikel der Jobcenter Thematik zu widmen.
Wenn man sich umschaut, hat fast jeder
das schon hinter sich, dass er für eine kurze Zeit mal
arbeitssuchend war und
in der Übergangszeit beim Jobcenter gemeldet
war. Und obwohl die Gesellschaft zunehmend
aufgeklärter wird,
gibt es immer noch das alte Dilemma, dass
Jobcenter wie ein Schimpfwort benutzt wird.
Jobcenter ist
gleichbedeutend mit Schande oder mindestens Unbehagen.
Wird man
genötigt darüber zu reden, verschwindet direkt ein wenig
Selbstvertrauen aus der Stimme, man murmelt halblaut Jobcenter und
hat sofort das Bedürfnis sich zu rechtfertigen.
Dass es tatsächliche Fälle gibt, wo
Sozialleistungen vom Staat ausgenutzt werden und der ein oder andere
sich zurecht darüber aufregt, wofür seine Steuern verwendet werden,
ist nun mal nicht förderlich für das Jobcenter Image.
Doch es sollte als intelligente,
entwickelte Wesen uns doch mehr möglich sein, als mit Jobcenter nur
das Negative und
eine einseitige Sichtweise zu verbinden.
Kaum ein
Mensch behält ein Leben lang seinen Job und dass eine Arbeitssuche
auch mal Monate dauern kann und man dann auf Einkommen vom Jobcenter
angewiesen ist, ist heutzutage ebenfalls normal.
Warum bleibt das Wort Jobcenter immer
noch so verpönt? Warum setzt sofort ein gewisses
Schamgefühl ein, wenn man jemandem gestehen muss, dass man aktuell
Leistungen vom Jobcenter bezieht? Warum wird sofort verurteilt, sobald
man nur Jobcenter hört, ohne dass man weitere Einzelheiten kennt?
Es gibt bei Angestellten genauso
schwarze Schafe, die sich irgendwie durchmogeln, um das Gehalt zu
bekommen und mehr eben nicht. Wird deswegen der Angestellten Status
allgemein als Schande oder Peinlichkeit empfunden? Nein.
Doch sobald es um Jobcenter geht,
werden andere Maßstäbe angesetzt. Selbst in der eigenen Familie.
Dir will ja niemand etwas Böses, sie machen sich nur Sorgen, aber es
wird immer wieder gedrängt, dass man schnell vom bösen Ort
der
Schande - Jobcenter - weiterzieht. Egal, welcher Job, Hauptsache
du arbeitest offiziell schnell wieder und bist nicht mehr beim
Jobcenter.
Die etwas Offeneren hören sich noch
die Gründe an und tolerieren Jobcenter mit Augen zudrücken, wenn du
wirklich gute Gründe hast. Du wurdest gekündigt, bist schwer
vermittelbar, hast eine messbare anerkannte Krankheit (vorzugsweise
körperlich). Aber gleich wieder unangenehm wird es,
wenn man als primären Grund für Jobcenter "unglücklich sein"
angibt.
Da wird man sofort bombardiert mit Einwänden wie, "Dass
doch jeder seinen Job nicht mag", "Alle quälen sich",
"Habe
dich nicht so", "Ich zahle keinen Steuern, damit ein gesunder,
nicht alter Mensch zu Hause sitzt".
Und "gesund" wohlgemerkt bezieht
sich rein aufs Körperliche. Dass dein Job dich langfristig psychisch
und zwangsläufig auch körperlich krank macht und Kündigung und
temporär Jobcenter eigentlich die einzige Lösung sind, wird nicht
anerkannt. Krank oder nicht arbeitsfähig ist nur,
wer schon fast auf die Weide geführt werden muss, um erschossen
zu
werden.
Nein, ich übertreibe ehrlich nicht. Es
ist erschreckend und ich schreibe hier so offen, damit du als Leser
und vielleicht Betroffener dich eben nicht alleine fühlst. Jobcenter ist eine fast zwangsläufige
Lösung, wenn du temporär deinen Job wechseln musst. Jobcenter ist
nichts, wofür du dich schämen oder Abbitte leisten müsstest.
Es ist nicht deine Aufgabe, jeden zu
überzeugen, dass Jobcenter sich nicht nur um Abschaum oder Faule
kümmert,
dass vermutlich jeder Zweite schon mal Kontakt zum
Jobcenter hatte.
Deine Aufgabe ist es, das Beste für
dich und ggf. deine Familie zu tun. Und dazu gehört eben manchmal
auch etwas zu tun, was hinter vorgehaltener Hand immer noch deutlich
verpönt betrachtet wird wie Jobcenter. Deine Aufgabe ist es,
auf deine
geistige Gesundheit genauso zu achten, wie auf deine körperliche und
dich nicht unter Druck setzen zu lassen, dass du erst als Halbtoter
die Option Jobcenter als letzten Ausweg nehmen darfst.
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Kommst du alleine nicht so
richtig weiter? Das genaue Wie ist unklar?
Melde dich gerne bei
mir
für deine persönlichen magischen Impulse.
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Die beste Chance für eine neue
Orientierung, für einen neuen Anfang, die du je kriegen wirst, ist,
wenn du kurzzeitig aufs Jobcenter angewiesen bist. Du bekommst eine
finanzielle Grundsicherung, ohne dafür täglich 8 Stunden arbeiten
zu müssen. Du hast gewisse Pflichten dem Jobcenter gegenüber wie
einen neuen Job finden und bewerben,
was am Ende eh das Ziel ist.
Aber du hast auch einen gewissen Freiraum und Zeit, die du sinnvoll nutzen kannst.
Neben dem Druck von außen entstehen
eben auch zunehmend Selbstzweifel, je länger man arbeitssuchend und
aufs Jobcenter angewiesen ist. Man gewöhnt sich wohl an die
Vorstellung und fängt irgendwann an zu glauben, dass man keinen
neuen Job mehr findet und Jobcenter die letzte Station im Leben
bleibt.
Der Blickwinkel ist hier einfach sehr
wichtig. Du kannst darüber klagen, dass du gesellschaftlich
abgelehnt wirst
wegen Jobcenter, keinen Job hast und herumjammern,
dass du nie einen finden wirst.
Du kannst aber auch die wahnsinnig große Chance sehen, die sich am vermeintlichen Tiefpunkt Jobcenter bietet. Du wirst vermutlich auf lange Zeit nicht mehr so viel Zeit, mit so wenig Pflichten und trotzdem gesicherten Einkommen haben und das alles nur wegen Jobcenter.
Ich würde dir niemals raten,
leichtfertig zu Jobcenter Unterstützung zu wechseln, solange du eine
Wahl hast.
Was hier aber ganz wichtig ist, sind die unnötigen
Vorurteile und Ängste. Dass du dich selbst unnötig fertigmachst,
dich zwingst, in einer unglücklichen beruflichen Situation zu
verharren, nur weil dir jemand (eher sehr viele Jemande) eingeredet
hat, dass Jobcenter etwas Schlimmes und der letzte Ausweg ist.
Wenn es in deinem jetzigen Job nicht
mehr geht, kann es unter den richtigen Umständen sogar sehr sinnvoll
sein, kontrolliert auf ein Ende zu zusteuern und sich kurzzeitig
freiwillig vom Jobcenter helfen zu lassen, als an seinem Stolz
zu
klammern und immer unglücklicher in deinem Job zu werden. Am Ende, wenn du dauerhaft unzufrieden
bist,
keine Veränderung initiierst, wirst du eh irgendwann gekündigt
werden oder selbst kündigen, wenn gar nichts mehr geht.
Ich verstehe das Bedürfnis um Sicherheit und dass man so etwas nicht leichtfertig entscheidet. Umso wichtiger finde ich es, die Angst vor der ersten Hürde zu nehmen und sich das Leben nicht unnötig selbst komplizierter zu machen, weil man unbedingt Jobcenter vermeiden will.
Niemand steckt in deinen Schuhen außer
du! Niemand kann wirklich beurteilen, wie fertig du bist und ob
Jobcenter die perfekte Lösung für den Moment ist. Niemand kann dich
wirklich verurteilen, außer du tust es selbst.
Du nimmst vielleicht als Grund, wie
dein Umfeld darauf reagiert und dass du so etwas wie Jobcenter
einfach nicht tun darfst. Aber es sind deine eigene Angst und
Unsicherheit, die hier der wahre Feind sind. Ist es schwieriger, wenn
alle gegen einen sind? Mit Sicherheit.
Aber sollte das ein Hindernis sein, wenn du überzeugt bist, auch bei Themen wie Jobcenter? Nein.
Entscheide dich bewusst Jobcenter (oder
Arbeitslosigkeit allgemein) als Chance zu betrachten. Mache dir nicht
selbst
das Leben unnötig schwer, indem du dich gegen etwas wehrst,
was eine Lösung sein könnte, nur weil es nicht der übliche Weg ist
oder vermehrt abgelehnt wird.
Durch Jobcenter und dementsprechende
Freiräume wird dir die Möglichkeit gewehrt zu reflektieren, zu
überlegen, was du beruflich brauchst, um langfristig glücklich zu
sein und den nächsten Job, egal wie er aussieht, dauerhaft zu
behalten.
Du kannst herausfinden, was du willst und dich neu
orientieren und das nur wegen Jobcenter.
Ja, dir wird immer irgendwo Widerstand
begegnen, weil derselbe Mist, den man dir erzählt, überall
propagiert wird.
"Tue deinen Job, niemand mag seinen Job, also reiß
dich zusammen, Jobcenter böse". Menschen lehnen ab, was in ihren
Augen ungewöhnlich oder nicht akzeptabel ist. Wenn dich jemand dafür angeht, dass du
Jobcenter als Möglichkeit auch nur in Erwägung ziehst, sagt das
mehr über dein Gegenüber aus als über dich.
Setze dich für dich ein und lasse dein
Umfeld übers Jobcenter lästern, bis sie schwarz werden. Du bist für
dein Leben verantwortlich und du musst mit den Ergebnissen deiner
Entscheidungen klarkommen, nicht irgendjemand anderes, der sich
leichtfertig zum Urteilen übers böse Thema Jobcenter hinreißen
lässt.
Zusammenfassung:
1. Jobcenter ist absolut nichts
Schlechtes. Es kommt immer darauf an, was du daraus machst.
2. Jobcenter kann man sich manchmal gar
nicht aussuchen. Lass dir keine schlechten Gefühle einreden,
nur
weil Menschen leichtfertig urteilen.
3. Jobcenter gibt dir
kurzzeitig mehr Freiheit und trotzdem gesichertes Einkommen. Nutze
deine Chance!
4. Es kann viel mehr Widerstand und Arbeit bedeuten,
sich als Angestellter einen neuen Job suchen zu müssen.
Dass du
Jobcenter Unterstützung bekommst und in Ruhe ohne Druck nach einem
neuen Job suchen kannst,
ist ein Geschenk, keine Herabsetzung.
5.
Du definierst, wer du bist. Weißt du, wie du zum Jobcenter gekommen
bist? Kannst du damit leben,
dass du für den Moment aufs Jobcenter
angewiesen bist? Das ist es, was wirklich zählt.
6. Scheiß auf
das, was andere sagen, vor allem wenn es ums Jobcenter geht.
7. Du
hast immer eine Wahl. Du hast vielleicht nur Angst, dich für den Weg
übers Jobcenter zu entscheiden.
Doch es gibt immer eine Möglichkeit,
deine Situation zu verbessern. Du musst es nur genug wollen und nicht
nur darüber klagen wollen. Treffe eine Entscheidung.
8. Das
Jobcenter kommt grundsätzlich für diverse
Weiterbildungsmöglichkeiten und Umschulungen auf.
Doch du musst dich
informieren und wirklich wollen und gelegentlich auch kein nein
akzeptieren.
9. Jobcenter ist im besten Fall eine kleine
Momentaufnahme deines Lebens. Lasse nicht zu, dass andere und
auch nicht du selbst dich auf diesen einen Moment reduzieren.
10. Wenn
du in deinem alten Job nicht mehr arbeiten willst, dann höre doch
auf dich. Länger beim Jobcenter
zu sein hat nicht immer etwas mit
Vermittelbarkeit zu tun. Wenn du tief in Inneren einfach nicht
willst,
strahlst du das aus bei Bewerbungsgesprächen. Finde einen
Job, den du aus Überzeugung haben willst.
Noch mal: Du bekommst
dafür nie wieder so eine tolle Chance, wie während der Jobcenter
Unterstützung.
Nutze es!
11. Du kommst mit viel weniger Geld aus,
als du glaubst. Wenn du immer unglücklicher und krank wirst und
irgendwann zwangsweise beim Jobcenter landest, wie viel verdienst du
dann noch? Wie viel Einkommen,
viel wichtiger Glück und Gesundheit,
hast du verloren in der Zeit, wo du unglücklich in einem Job
geblieben bist,
nur weil du nicht beim Jobcenter landen wolltest?
12.
Wie viel ist dir dein eigenes Lebensglück und Gesundheit wert? Fange
an, die richtigen Prioritäten zu setzen und
dich nicht von Ängsten
von einer akzeptablen Zwischenlösung wie Jobcenter abhalten zu
lassen.
Ich finde es schade, dass Jobcenter
selbst heute noch ein Tabuthema oder ein künstlicher Beweis für
Schande sein soll. Jeder war über 5 Ecken schon mal damit
konfrontiert, vielleicht sogar näher. Jeder kennt die Ablehnung, die Ängste,
den Druck, der mit Jobcenter einhergehen kann.
Ein bisschen mehr
miteinander, statt gegeneinander wäre wirklich schön.
Ich möchte dich mit diesem Artikel motivieren und inspirieren, wenn du aktuell beim Jobcenter bist oder damit zukünftig konfrontiert werden könntest. Nutze die Chance, die sich hier verbirgt und gib einen Dreck auf Nörgler und Schlechtmacher. Die findest du in allen Lebensbereichen.
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